Schlechte Noten für die Wirtschaftspolitik – der Lausitzer Mittelstand ist unzufrieden

Forst, 29.03.2021

Die mittelständischen Unternehmen in der Lausitz sind mit der Wirtschaftspolitik von Bundes- und Landesregierung unzufrieden. Das ergab eine nicht repräsentative Umfrage der Volksbank Spree-Neiße unter ihren Firmenkunden. Über 57 % der befragten Firmenkunden gaben der Wirtschaftspolitik aus Berlin und Potsdam entweder die Note 5 (mangelhaft) oder 6 (ungenügend).

Vorstandsvorsitzender Frank Baer blickt auf den Mittelstand

Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Spree-Neiße, Frank H. Baer, kommentierte: „Das Ergebnis ist für mich ein klares Signal an die Wirtschaftspolitik in Berlin und Potsdam, endlich auf den Mittelstand zu achten. Die mittelständischen Unternehmen sind schließlich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, nicht die großen Konzerne.“ Förderprogramme aufzusetzen, die vor allem der öffentlichen Hand zugutekommen, seien nur die eine Seite der Medaille, so Baer weiter. Fördertöpfe für den regionalen Mittelstand hingegen würden eine wirklich nachhaltige Standortpolitik ausmachen.

Optimistisch geht anders

Der regionale Mittelstand in Spree-Neiße schaut gedämpft in die Zukunft: Mehr als die Hälfte der befragten Firmenkunden erwarten für das Geschäftsjahr 2021 ein ähnliches wie 2020 oder schlechter. „Viele Mittelständler, aber auch Kleinunternehmer in der Lausitz, fühlen sich von der Politik, egal ob aus Potsdam oder Berlin, alleingelassen“, berichtet Frank Baer. Dieser Eindruck habe sich durch die rigorosen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung wegen Covid-19 noch verstärkt. „Darum ist es für uns als regionale Bank wichtig, Förderungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch die öffentliche Hand, in Kundengespräche mitzunehmen. Wir zeigen dadurch, dass wir unter Kundenbeziehungen echte Partnerschaften verstehen, bei denen auch über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut wird“, so Baer. Aus diesem Grund wird die Volksbank Spree-Neiße das aktuelle Förderprogramm des Bundes und der Wirtschaftsregion Lausitz „Unternehmen Revier“ aktiv mit in künftige Firmenkundengespräche nehmen und so alternative Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen.

Volksbank-Spree-Neiße mit gutem Ergebnis für 2020

Unterdessen kann das Vorstandsteam um den Vorsitzenden Frank Baer für das Geschäftsjahr 2020 erneut solide Zahlen präsentieren. So wuchs das Betriebsergebnis vor Bewertung auf 3,7 Mio. € nach rund 3,3 Mio. € in 2019. Auch die Bilanzsumme der Bank wuchs erneut. Mit 305,88 Mio. € übersprang sie erstmals die 300-Millionen-Euro-Schwelle. „Die Zahlen sind gut, wir sind zufrieden“, so der Vorstandsvorsitzende Frank Baer mit Blick auf die Zahlen. „Dieses Ergebnis haben wir als Volksbank Spree-Neiße gemeinsam mit unseren Kunden und Mitarbeitern mit viel Engagement erreicht“, so Baer weiter. Hauptsächlich getragen wird dieses Rekordergebnis vom erneut guten Kreditgeschäft in der Region. Doch es gibt auch Nachrichten, die nachdenklich stimmen. So hat die Volksbank Spree-Neiße inzwischen rund 100 coronabedingte Bankenvorgänge für Kunden bearbeitet, dazu gehören Tilgungsaussetzungen, Beantragungen von KfW-Schnellkrediten und Corona-Darlehen mit einer Gesamtsumme von rund 5,7 Mio. €. Dank der Maßnahmen sind alle betroffenen Kunden wirtschaftlich stabil aufgestellt.

Foto: Volksbank Spree-Neiße eG